Lernschwierigkeiten verstehen:
Lernschwierigkeiten verstehen:
Lernen ist ein individueller und kreativer Prozess. Die Erfahrungen mit Lernerfolgen oder Lernmisserfolge prägen den Umgang und das Interesse am eigenen Wachsen, Entdecken und sich Weiterentwickeln. Wird Neues als spannende Herausforderung oder als mühsame Belastung empfunden? Abhängig vom Zugang und der Vermittlung im Elternhaus sowie der Beschulung und den damit einhergehenden Erfahrungen, hat der schulische Werdegang des Lernens einen Einfluss auf den beruflichen Werdegang des Lernens.
Neugierde ist für uns Menschen die Triebfeder für das Lernen, für unsere Entwicklung. Beobachten wir kleine Kinder, sehen wir, wie sie dank Neugierde ihren Aktionsradius stetig erweitern und dazu lernen. Schritt für Schritt bauen sie auf ihre Erfahrungen auf.
Für die Schule braucht es Gleichgewicht und gut geschulte Sinneswahrnehmungen, die das Fundament für stressfreies Lernen sind. Der interdisziplinäre Ansatz der Evolutionspädagogik® ermöglicht uns, die Voraussetzungen zu schaffen, dass stressfrei gelernt werden kann.
Die Volksschule ist das erste große Spielfeld des Lernens. Mit dem Ziel wertvolle Mitglieder der Gesellschaft zu werden, lernen unsere Kinder mit strikteren Regeln und Vorgaben den sozialen Umgang in einer lernenden Gruppe. Der richtige Umgang mit Buchstaben und Zahlen und zeitliche Vorgaben sind die Bedingungen, mit denen Kinder nun konfrontiert und sozialisiert werden. Die individuelle Lernfähigkeit zeigt sich.
Manche Kinder zeigen bereits in der Volksschule Lernschwierigkeiten. Abgesehen von Start- oder Eingewöhnungsschwierigkeiten, sollten diese sorgsam beobachtet und unterstützt werden, damit das Kind Lernerfolge erzielen kann. Denn diese ersten Erfahrungen sind prägend für den weiteren Umgang mit dem Thema Schule.
Die Praxis zeigt, dass nicht selten Schwierigkeiten im Schreib-, Lese- und Rechenbereich Ursachen von psychischen oder physischen Auffälligkeiten sind. Kinder kommen mit der dargebotenen Form nicht klar, stehen im Vergleich und damit im Wettbewerb mit ihren Mitschülern und äußern dies mit Frustration, Aggression oder mangelnder Motivation. Der Hintergrund für diese Schwierigkeiten liegt oft in einer differenten Sinneswahrnehmung und damit einer anderen Informationsverarbeitung. Dies kann aber einfach rausgefunden werden.
Es zeigt sich aber auch, dass bereits in der Volksschule Kinder den Förderunterricht, bzw. Nachhilfe besuchen. Dies sollte wenn, dann nur punktuell und nicht von Dauer sein müssen. Auch hier ist Beobachtung und Achtsamkeit wichtig, prägen diese Erfahrungen das Selbstbild des Kindes. Kann ich etwas, oder kann ich etwas nicht?
Die Volksschule und die damit verbundenen Erfahrungen sind das Fundament für das zu bauende Haus namens Leben. Lernschwierigkeiten sind so individuell wie ein Fingerabdruck.
„Unser Gehirn lernt immer. Es tut nichts lieber und kann gar nicht anders! Ein Leben lang“
(Dr. Manfred Spitzer, Psychiater, Psychologe, Hochschullehrer/Uni Ulm)
Gut zu wissen.
Die AFS-Methode ist ein pädagogisch-didaktischer Ansatz, der davon ausgeht, dass legasthene/dyskalkule Menschen eine andere Informationsverarbeitung haben, die sich nur beim Erlernen des Schreibens, Lesens und Rechnens bemerkbar macht. Der Erste Österreichische Dachverband für Legasthenie ist eine unabhängige und gemeinnützige Institution, die seit 25 Jahren im Dienste legasthener und dyskalkuler Menschen tätig ist. Sie ist damit Österreichs größte Legasthenieinstitution.
Ein sehr interessanter Vortrag (Quelle: EÖDL) über Legasthenie und die Unterscheidung zu Lese-Rechtschreibschwäche gibt Verständnis, über diesen pädagogisch-didaktischen Ansatz, der in über 65 Ländern weltweit erfolgreich praktiziert wird.
Dr. Astrid Kopp-Duller 1995