Warum gibt es Rechenprobleme?

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Warum gibt es Rechenprobleme?

 

Zahlen und Ziffern begleiten uns ein Leben lang. Wie Buchstaben Laute symbolisieren und uns die Möglichkeiten geben, uns differenziert auszudrücken, bilden Ziffern eine Ordnung oder Menge ab.

Über Rechenschwierigkeiten

Rechenschwierigkeiten zeigen sich, wenn notwendige Voraussetzungen über die Kenntnis des Zahlwortes und die Kenntnis der Reihenfolge fehlen. Der ordnende Charakter von Zahlen – ich bin auf dem zehnten Platz – unterscheidet sich in der Vorstellung von der Mächtigkeit – die Menge – eines Zahlwortes.

Erst wenn ein Kind einen kardinalen Mengenbegriff (welche Menge steht hinter der Zahl) zu den Zahlen entwickelt hat, kann es Zahlen und ihre Mengen aufteilen und ein Verständnis für die Konstanz der Beziehungen zwischen den Teilmengen entwickeln.

Dieses vorhandene, oder nicht vorhandene Verständnis zeigt sich bei Umkehr-/Tauschaufgaben und ihrer Beziehung zur Gesamtmenge. Hier kann zur Not noch kompensiert werden. Multiplikation und Division operieren mit einer Anzahl an bestimmten Mengen und ebenso das Stellenwertsystem beruht auf der Bündelung von definierten Mengen. Spätestens hier zeigt sich, ob das Kind die Logik dahinter verstanden oder das Einmaleins nur auswendig gelernt hat. Kommt dann noch die Anwendung in Sachaufgaben und ein erhöhtes Tempo dazu, fällt das Kartenhaus in sich zusammen.

Schreiben– Gleichgewicht, Richtigkeit, Schönheit_M-8 Evolutionspädagogik

M-8_Rechenschwierigkeiten, Dyskalkulie, Rechenschwäche
M-8_Rechenschwierigkeiten, Dyskalkulie, Rechenschwäche

Rechenschwäche ist die Folge von Rechenschwierigkeiten

Ist ein gesicherter Zahlenbegriff nicht verankert, gibt es Schwierigkeiten beim Aufbau der Grundrechenarten und dem damit verbundenen Wissen über die dahinterliegenden Abläufe.

Das zeigt sich:

  • bei der Menge, wenn weder die Ziffer noch das Wort mit einer konkreten Bedeutung verbunden wird
  • wenn das Schätzen und das Überschlagen misslingen
  • wenn schwer festgestellt werden kann, was mehr oder weniger ist
  • beim Zählen, wenn Zahlen ausgelassen werden und Zählen nur in Einerschritten gelingt
  • wenn Übergänge im Stellenwertsystem nicht gelingen
  • wenn Zehnerzahlen nach der Sprechfolge geschrieben werden
  • wenn Rechenzeichen verwechselt werden
  • beim Multiplizieren, wenn das Einmaleins nur auswendig gelernt und die dahinterliegenden Mengen und Verknüpfungen nicht verstanden wurden
  • beim Dividieren, wenn der Rückschluss zum Einmaleins nicht klappt

 

Rechenschwierigkeiten zeigen sich in der Volksschule

Auf ein schwaches Fundament kann kein Haus gebaut werden. Das Erlernen der Grundrechenarten in der Volksschule bildet aber die Basis für weitere mathematische Operationen. Die Erfahrungen in der Volksschule mit dem Fach Mathematik beeinflussen maßgeblich den späteren Umgang im Alltag mit Zahlen.

Wird das Kind von Beginn an nicht da abgeholt, wo es steht, beginnt es zu kompensieren, sich eigene Rechenwege zurechtzulegen, abzulehnen oder Widerwillen und Resignation aufzubauen. Sehr oft zeigt sich das über die körperliche Ebene. Das Kind ist körperlich sehr angespannt und erschöpft schnell. Es macht sich nur mit Widerwillen an die Arbeit. Es fällt ihm schwer, der Aufgabe mit Neugier zu begegnen. Frustration und Aggression sind oft die Folge.

Förderstunden sollten bei einem aufmerksamen Kind in der Volksschule nicht notwendig und wenn, dann nur punktuell und nicht von Dauer sein. Sollte es so sein, lohnt es sich, genau hinzusehen.

Hat mein Kind die Voraussetzungen, um die Aufgaben zu erledigen? Intakte Sinneswahrnehmungen und ein dreidimensionales Gleichgewicht sind der Grundstein für ein erfolgreiches Erlernen des Rechnens.

Warum ist das wichtig zu wissen? Kontinuierliche Rechenschwierigkeiten resultieren in eine Rechenschwäche und sind wie eine Dyskalkulie individuell. Gibt es eine große Vielfalt an Fehlertypen und eine hohe Stabilität der Fehler, die trotz vermehrtem Üben nicht zum Erfolg führen, ist es Zeit,  in die Handlung zu kommen. Das spart Ihrem Kind und Ihnen als Familie Zeit und Nerven.

Die Evolutionspädagogik schafft mit gezielten Bewegungsübungen die Voraussetzungen, dass stressfrei gelernt werden kann. Wird aber festgestellt, dass dies nicht die Problematik erleichtert, wird der nächste Schritt gesetzt.  Ein Testverfahren gibt Aufschluss über etwaige Abweichungen der Sinneswahrnehmungen, welche für das Lesen, das Schreiben und das Rechnen aber relevant sind. Dies erlaubt ein treffsicheres Erkennen, ob es sich um eine Rechenschwäche oder um Dyskalkulie handelt. Die Unterscheidung ist wichtig, damit ein individueller Trainingsplan erstellt werden kann.  Ein rechtzeitiges Erkennen und eine individuelle Unterstützung führen zu besseren schulischen Leistungen und damit zu einem leichteren Alltag.

Informieren Sie sich jetzt!

 

Quelle: EÖDL/Dyskalkulietraining